Diese Fehler sollte man beim Zähneputzen vermeiden

15. Dezember 2025

 

"Von rot nach weiß" oder „KAI“, also Kauflächen, Außenseiten, Innenseiten - Zahnputzregeln wie diese kennen viele. Kein Wunder, schließlich zählt Zähneputzen zu den wichtigsten Routinen der täglichen Körperpflege. Dennoch schleicht sich selbst bei regelmäßiger Mundhygiene häufig der ein oder andere Fehler ein, der langfristige Folgen für die Zahngesundheit haben kann. Woran lässt sich erkennen, dass die Zahnpflege optimiert werden sollte, welche Fehler treten besonders häufig auf und wie lassen sie sich vermeiden?

Falsche Technik und Nachlässigkeit: Die häufigsten Stolpersteine

Ein häufiges Problem ist die falsche Bürstentechnik. Wird etwa nur horizontal geschrubbt oder zu viel Druck ausgeübt, kann der Zahnschmelz geschädigt und das Zahnfleisch gereizt werden. Das Ergebnis:

  • Empfindliche Zähne,
  • Rückgang des Zahnfleischs,
  • ein erhöhtes Risiko für Entzündungen.

 

Ebenso problematisch ist es, die Zahnzwischenräume zu vergessen. Trotz gründlichen Putzens können sich hier Speisereste und Bakterien ansammeln. 

Zeit ist ein weiterer kritischer Faktor. Viele reinigen ihre Zähne weniger als die empfohlenen zwei Minuten, wodurch besonders schwer erreichbare Stellen häufig unzureichend gesäubert werden. Auch der Wechsel der Zahnbürste bleibt oftmals zu lang aus, wodurch sich Keime ansammeln und die Borsten ihren Reinigungseffekt verlieren.

Woran sich Fehler beim Zähneputzen bemerkbar machen

Typische Warnsignale für Fehler in der Zahnpflege sind Zahnfleischbluten, Mundgeruch oder ein pelziges Gefühl auf den Zähnen nach dem Putzen. Auch sollte auf Veränderungen am Zahnfleisch, zum Beispiel Rötungen oder Rückgang, geachtet werden. Werden diese Anzeichen ignoriert, können sie im Lauf der Zeit zu ernsthaften Erkrankungen führen. 

Eine unmittelbare Folge mangelhafter Zahnpflege ist die Entstehung von Plaque – einem Biofilm, der sich auf den Zahnoberflächen ablagert und große Mengen Bakterien enthält. Bleibt dieser bakterielle Belag bestehen, begünstigt er Entzündungen des Zahnfleisches (Gingivitis). Unbehandelt kann sich eine solche Zahnfleischentzündung zu einer Parodontitis weiterentwickeln, bei der nicht nur das Zahnfleisch, sondern auch der Zahnhalteapparat dauerhaft geschädigt wird. 

Auch das Risiko von Zahnstein erhöht sich dadurch. Je schlechter die Zähne und Zahnzwischenräume gereinigt werden, desto mehr Plaque bleibt zurück und desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich dort Zahnstein bildet.

Tipps für eine gesunde Putzroutine

Regelmäßige, systematische Zahnreinigung unterstützt die Mundgesundheit: Sanfte, kreisende Bewegungen, die von Rot (Zahnfleisch) nach Weiß (Zahn) geführt werden, minimieren den Druck und beugen Verletzungen vor. Bei der Wahl der Zahnbürste ergeben sich verschiedene Möglichkeiten:

  • Handzahnbürsten sind kostengünstig und unkompliziert.
  • Elektrische Modelle ermöglichen durch ihre Technik eine effektivere Plaque-Entfernung.
  • Rotierende Zahnbürsten reinigen besonders gründlich und eignen sich für intensive Mundpflege.
  • Schallzahnbürsten sind vor allem bei empfindlichem Zahnfleisch empfehlenswert.

 

Ergänzend zur Zahnbürste leisten Zahnseide und Interdentalbürsten gute Dienste – insbesondere bei engen Zahnzwischenräumen.

Die Zahnbürste sollte spätestens alle drei Monate, besser schon nach acht Wochen oder bei abgenutzten Borsten gewechselt werden. Verbogene Borsten deuten zudem oft auf zu starken Druck beim Putzen oder eine ungeeignete Borstenstärke hin.

Professionelle Unterstützung nutzen

Doch auch bei einer gründlichen und umfassenden Mundhygiene werden oft nicht alle Ablagerungen entfernt. Hier empfiehlt sich in regelmäßigen Abständen ein Kontrollbesuch beim Zahnarzt oder bei der Zahnärztin. Fachpersonal erkennt bereits frühzeitig potenzielle Probleme und kann individuell beraten, wie die Mundhygiene weiter verbessert werden kann. In vielen Praxen wird ergänzend eine professionelle Zahnreinigung angeboten, die vor allem hartnäckige Ablagerungen entfernt.

Zu häufiges oder zu langes Zähneputzen: Wann Schaden droht

Auch bei sorgfältiger Mundhygiene gilt: Mehr ist nicht immer besser. Zu häufiges oder überdurchschnittlich langes Putzen kann dem Zahnschmelz und dem Zahnfleisch sogar schaden. Werden die Zähne mehr als dreimal täglich oder jeweils deutlich länger als zwei bis drei Minuten geputzt, erhöht sich das Risiko, dass der Zahnschmelz durch die mechanische Belastung abgetragen wird. Vor allem, wenn dabei starker Druck ausgeübt oder eine Zahnbürste mit harten Borsten verwendet wird, können empfindliche Zahnhälse und gereiztes Zahnfleisch die Folge sein. 

Fazit

Fehler beim Zähneputzen sind weit verbreitet, lassen sich aber mit etwas Aufmerksamkeit und der richtigen Technik leicht vermeiden. Wer Warnsignale ernst nimmt, regelmäßig professionelle Hilfe in Anspruch nimmt und auf eine sorgfältige sowie schonende Pflege achtet, legt die Grundlage für ein gesundes Lächeln und trägt zugleich viel zur eigenen Lebensqualität bei.

 

Quellen:

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  • Das Gesundheitsportal: medondo.health
  • DAZ-Redaktion (2003). Zahnpflege: Bitte nicht zu lange putzen! [online] Deutsche-apotheker-zeitung.de. Available at: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2003/daz-37-2003/uid-10585 [Accessed 4 Nov. 2025].
  • Ellsässer, S. (2020). Mundhygiene und Zahnpflege. Körperpflegekunde und Kosmetik, pp.291–309. doi:https://doi.org/10.1007/978-3-662-60000-9_11.
  • Mehrheit überschätzt die eigenen Fähigkeiten beim Zähneputzen. (2023). Available at: https://www.uni-giessen.de/de/fbz/fb11/institute/med_psych/forschung/zahnmedizin/dhz-9-10-2023_studien_faehigkeiten-beim-zaehneputzen_s-86-87.pdf [Accessed 4 Nov. 2025].
  • Noble, S. (2012). Clinical textbook of dental hygiene and therapy. Chichester, West Sussex: John Wiley & Sons.