Lachgas Zahnarzt istockphoto.com | peakSTOCK

Angstfreie Zahnarzt-Behandlung dank Lachgas

07. September 2023

 

Angst vor dem Zahnarztbesuch kann eine belastende Erfahrung sein, besonders für Angstpatienten oder kleine Kinder. Manchmal geht das so weit, dass dringend notwendige Behandlungen hinausgeschoben werden. Hier bietet sich Lachgas als eine vielversprechende Lösung an.

Lachgas beim Zahnarzt: Was ist das überhaupt?

Die Verwendung von Lachgas in der zahnärztlichen Behandlung bringt einige Vorteile mit sich. Zum einen besitzt es eine schmerzstillende Wirkung und wirkt gleichzeitig sedierend. Dadurch wird die Wahrnehmung von Schmerzen während des Eingriffs reduziert, während der Patient dennoch bei Bewusstsein bleibt und mit dem Zahnarzt kommunizieren kann. Das ermöglicht eine effiziente und präzise Behandlung. 

Ein weiterer Vorteil ist die geringe Anzahl von Nebenwirkungen, die bei der Verwendung von Lachgas auftreten. Im Vergleich zu anderen Sedierungsmitteln – und vor allem zu einer Vollnarkose – ist die Wahrscheinlichkeit von unerwünschten Effekten gering. 

 

So wirkt Lachgas

Lachgas ist das gleiche wie Distickstoffmonoxid oder auch N2O. Es beeinflusst das zentrale Nervensystem und hat vielfältige wünschenswerte Auswirkungen auf den Körper:

  • Angstgefühle, Verspannungen und Unwohlsein werden spürbar reduziert.
  • Schmerzempfindlichkeit nimmt ab.
  • Würgereiz wird verringert.

 

Für wen ist Lachgas geeignet?

Lachgas kann sowohl bei Erwachsenen als auch bei Kindern eingesetzt werden, denn die Behandlung bringt sehr wenige Risiken mit sich. 

Gerade für Kinder eignet sich die Lachgassedierung besonders gut. Kinder haben oft Angst vor dem Zahnarzt und können während der Behandlung unruhig sein. Lachgas hilft, die Aufregung zu reduzieren und unterstützt ein ruhiges und entspanntes Verhalten während der zahnärztlichen Eingriffe. Dadurch wird die Behandlung für die kleinen Patienten angenehmer gestaltet, und möglichen zukünftigen Ängsten vor dem Zahnarzt kann vorgebeugt werden. Auch für Patienten mit starkem Würgereiz ist Lachgas eine gute Option.

Nur bei akuten Atemwegsinfektionen, gestörter Nasenatmung, Asthma oder COPD (chronische Lungenerkrankung) sollte man kein Lachgas einsetzen. Zahnärzte raten außerdem von einer Behandlung bei bestehender Mittelohrentzündung sowie bei Schwangeren bzw. Frauen mit Kinderwunsch ab.

So läuft eine Lachgassedierung beim Zahnarzt ab

Zu Beginn wird die passende Nasenmaske ausgewählt, die es sowohl für Kinder als auch für Erwachsene in verschiedenen Duftvarianten gibt. Dies dient dazu, die Anwendung für den Patienten so angenehm wie möglich zu machen. Dann atmet der Patient zunächst 100 Prozent reinen Sauerstoff über die Nasenmaske ein. Anschließend wird langsam Lachgas beigemischt, das geruchlos ist und über die Lunge aufgenommen wird. Es dauert in der Regel drei bis fünf Minuten, bis das Lachgas seine Wirkung im zentralen Nervensystem entfaltet und den Patienten beruhigt. Sobald die Sedierung wirkt, erfolgt die örtliche Betäubung. Jetzt kann der Zahnarzt die notwendigen Eingriffe vornehmen, während der Patient entspannt bleibt. 
Nach Abschluss der Behandlung erhält der Patient erneut 100 Prozent reinen Sauerstoff über die Nasenmaske. Dadurch klingt die Wirkung des Lachgases innerhalb von maximal 15 Minuten ab. 

Kosten einer Lachgassedierung

Die Behandlung mit Lachgas ist deutlich günstiger als eine Vollnarkose. Eine Stunde Lachgas kostet zwischen 100 und 180 Euro. Die gesetzliche Krankenkasse übernimmt die Kosten für eine Behandlung mit Lachgas allerdings nicht. Auch bei Kindern und Angstpatienten wird hier leider keine Ausnahme gemacht. Allerdings lohnt es sich, eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen, da darin oft die Kostenübernahme von Lachgas-Behandlungen enthalten ist.

 

Quellen:

  • Das Gesundheitsportal medondo.health
  • Bundesverband der Kinderzahnärzte: Lachgas in der Zahnmedizin – Fragen und Antworten 
  • Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin: Empfehlung zum Einsatz von Lachgas zur minimalen Sedierung von Kindern in der Zahnheilkunde
  • Becker DE, Rosenberg M. Nitrous oxide and the inhalation anesthetics. Anesth Prog. 2008 Winter;55(4):124-30; quiz 131-2. doi: 10.2344/0003-3006-55.4.124. PMID: 1910 
  • Staubli G, Baumgartner M, Sass JO, Hersberger M. Laughing Gas in a Pediatric Emergency Department-Fun for All Participants: Vitamin B12 Status Among Medical Staff Working With Nitrous Oxide. Pediatr Emerg Care. 2016 Dec;32(12):827-829. doi: 10.1097/PEC.0000000000000582. PMID: 26569075.8597; PMCID: PMC2614651.
  • Study looks at laughing gas and dental patients. Br Dent J. 2009 Jan 24;206(2):63. doi: 10.1038/sj.bdj.2009.28. PMID: 19165257.