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Mundgesundheit in der Menopause: Was Frauen wissen sollten

17. September 2025

Die Menopause ist eine Lebensphase, in der es im Körper einer Frau zu weitreichenden hormonellen Veränderungen kommt. Diese beeinflussen nicht nur das allgemeine Wohlbefinden, sondern können sich auch auf die Mundgesundheit auswirken.

Die Wechseljahre sind eine Zeit zahlreicher Veränderungen im Körper einer jeden Frau. Während die meisten Frauen beim Thema Menopause vor allem mit klassischen Beschwerden wie Hitzewallungen oder Schlafstörungen rechnen, geraten die Auswirkungen auf die Mundgesundheit häufig in den Hintergrund. Dabei gibt es im Mundraum ebenfalls einige relevante Veränderungen, die beachtet werden sollten.

Hormonelle Umstellung – deutliche Auswirkungen im Mund

Im Normalfall bildet die Schleimhaut im Mund eine schützende Barriere, die das Eindringen von Keimen, Schadstoffen oder Reizstoffen erschwert. Mit dem Sinken des Östrogenspiegels während der Wechseljahre verändern sich nicht nur Haut und Schleimhäute insgesamt, sondern speziell auch das Zahnfleisch und die Mundschleimhäute. Diese Gewebe werden durch den Hormonmangel durchlässiger und trockener, wodurch ihre natürliche Schutzfunktion abnimmt. Infolgedessen steigt die Anfälligkeit für Infektionen und äußere Einflüsse. Reize wie Säuren, scharfe Lebensmittel oder bestimmte Zahnpasta-Zusatzstoffe können nun leichter Beschwerden verursachen und zu weiteren Irritationen im Mundraum führen.

Zudem kann sich die Zusammensetzung des Speichels verändern, was den natürlichen Schutzmechanismus im Mund beeinträchtigt. Symptome wie eine höhere Schmerzempfindlichkeit, Zahnfleischbluten oder Schwellungen sind häufig vorkommende Probleme.

Mögliche Veränderungen und Risiken im Überblick:

  • Zahnfleischentzündungen und Zahnverlust: Ein sinkender Östrogenspiegel kann dazu beitragen, dass sich das Zahnfleisch leichter entzündet (Gingivitis) und das Risiko für Parodontitis, eine bakterielle Entzündung des Zahnbetts, steigt. Im schlimmsten Fall kann es dadurch sogar zu einem Abbau des Kieferknochens und letztlich zu Zahnverlust kommen.
  • Mundtrockenheit (Xerostomie): Häufig berichten Frauen von einem trockenen Mund, da die Speichelproduktion durch den Östrogenmangel in den Wechseljahren abnimmt, was wiederum das gesamte Mundmilieu verändert. Dieser Mangel kann die Mundschleimhaut reizen und das Sprechen oder Schlucken erschweren. Zudem kann die Mundtrockenheit das Kariesrisiko erhöhen, da Speichel eine entscheidende Rolle bei der Neutralisierung von Säuren und beim Remineralisierungsprozess der Zähne spielt.
  • Verändertes Geschmacksempfinden und Brennen im Mund: Ein hormonell bedingter trockener Mund ist schmerzempfindlicher und anfälliger für Irritationen. Beim sogenannten „Burning-Mouth-Syndrom“ jucken, brennen oder stechen in der Regel die Zunge, der Gaumen und die Lippen. Auch der Geschmackssinn kann von dieser gestörten Reizwahrnehmung betroffen sein. 

 

Ist eine besonders gründliche Mundhygiene in der Menopause notwendig?

Die hormonellen Veränderungen während und nach den Wechseljahren machen es für Frauen besonders wichtig, auf ihre Mundgesundheit zu achten. Da Entzündungen, Mundtrockenheit und sogar ein Abbau des Kieferknochens in dieser Lebensphase häufiger auftreten können, sollten Frauen ihren Mund und ihre Zähne besonders sorgfältig pflegen. Eine angepasste Vorsorge kann helfen, bleibende Schäden zu verhindern und die Lebensqualität zu erhalten.
 

Wie sieht eine optimale Mundhygiene während der Menopause aus?

  1. Sorgfältige Zahnpflege: Idealerweise putzen Frauen mindestens zweimal am Tag ihre Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta und reinigen zusätzlich die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürsten. So werden auch die schwer erreichbaren Stellen gründlich von Bakterien und Plaque befreit, was das Risiko für Zahnfleischentzündungen und Karies deutlich verringert.
  2. Unterstützung des Zahnfleisches: Es kann sinnvoll sein, in der Menopause gezielt auf Produkte für empfindliches Zahnfleisch und Mundtrockenheit zurückzugreifen. Einige Zahnpasten und Mundspüllösungen sind speziell entzündungshemmend oder feuchtigkeitsspendend formuliert und bieten einen besseren Schutz oder Linderung als herkömmliche Produkte. Bei häufigen Zahnfleischentzündungen oder Reizungen sollten Frauen ebenfalls auf eine weichere Zahnbürste zurückgreifen.
  3. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Ebenso wichtig sind regelmäßige Besuche bei der Zahnärztin oder dem Zahnarzt – empfohlen werden mindestens zwei Kontrollen pro Jahr. Zusätzlich bieten professionelle Zahnreinigungen eine wirksame Möglichkeit, hartnäckige Beläge zu entfernen und frühzeitig Veränderungen am Zahnfleisch oder Kieferknochen zu erkennen.
  4. Maßnahmen gegen Mundtrockenheit: Besonders vielen Frauen macht während der Menopause Mundtrockenheit (Xerostomie) zu schaffen. Hier kann es helfen, über den Tag verteilt viel Wasser zu trinken oder auf zuckerfreie Kaugummis und Bonbons zurückzugreifen, um die Speichelproduktion anzuregen. In ausgeprägten Fällen können Speichelersatzmittel Abhilfe schaffen. Diese Mittel ahmen die feuchtigkeitsspendende Wirkung von natürlichem Speichel nach und sind als Sprays, Gele oder Mundspülungen in Apotheken erhältlich. Sie lindern die Beschwerden, indem sie einen schützenden Feuchtigkeitsfilm auf der Mundschleimhaut bilden. Auch das Vermeiden von Alkohol, Nikotin und koffeinhaltigen Getränken wirkt sich günstig auf die Mundfeuchtigkeit aus.
  5. Einfluss von Medikamenten beachten: Viele Frauen nehmen in den Wechseljahren Medikamente ein, zum Beispiel gegen Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen oder Bluthochdruck. Bestimmte Psychopharmaka, Schlaf- und Beruhigungsmittel oder Blutdrucksenker können als Nebenwirkung Mundtrockenheit verursachen oder die Gesundheit des Zahnfleischs beeinträchtigen. Deshalb ist es wichtig, die Zahnärztin oder den Zahnarzt über neu eingenommene Medikamente zu informieren. So können mögliche Nebenwirkungen auf die Mundgesundheit frühzeitig erkannt und gezielt behandelt werden.
  6. Ausgewogene Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung spielt ebenfalls eine große Rolle für die Mundgesundheit. Sinnvoll ist es, zuckerhaltige Lebensmittel möglichst zu reduzieren, da sie das Kariesrisiko erhöhen. Außerdem sollten Speisen und Getränke bevorzugt werden, die reich an Kalzium und Vitamin D sind, da diese Nährstoffe Zähne und Knochen stärken.
  7. Frühzeitiges Handeln bei Problemen: Nicht zuletzt ist es wichtig, auf Veränderungen im Mundraum zu achten und Warnsignale ernst zu nehmen. Wer anhaltendes Mundbrennen, Zahnfleischbluten, Schmerzen oder andere Auffälligkeiten bemerkt, sollte nicht zögern, eine zahnärztliche Praxis aufzusuchen. Frühzeitige Diagnosen ermöglichen eine wirksame Behandlung und helfen, ernste Folgen für die Mundgesundheit zu vermeiden.


Fazit

Die Menopause bringt spezielle Herausforderungen für die Mundgesundheit mit sich. Durch gezielte und regelmäßige Pflege können Frauen das Risiko für Entzündungen und andere Probleme deutlich senken. Eine angepasste Mundhygiene und die enge Zusammenarbeit mit dem zahnärztlichen Team sind der Schlüssel zu einem gesunden Lächeln – auch während und nach den Wechseljahren.

 

Quellen:

  • Das Gesundheitsportal medondo.health
  • Alves RC, Félix SA, Rodriguez-Archilla A, Oliveira P, Brito J, Dos Santos JM. Relationship between menopause and periodontal disease: a cross-sectional study in a Portuguese population. Int J Clin Exp Med. 2015 Jul 15;8(7):11412-9. PMID: 26379957; PMCID: PMC4565340.
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