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Optimale Implantat-Pflege: So bleiben künstliche Zähne lange gesund und schön

23. Februar 2024

Zahnimplantate sind eine hervorragende Lösung als Zahnersatz und gelten als eine der besten Möglichkeiten zur Wiederherstellung eines natürlichen Lächelns. Die richtige Implantat-Pflege ist jedoch entscheidend, um ihre Langlebigkeit zu gewährleisten und Ihre Mundgesundheit zu schützen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihre Zahnimplantate richtig pflegen, um Ihre Investition in ein strahlendes Lächeln langfristig zu sichern.

Was sind Zahnimplantate?

Ein Zahnimplantat ist eine künstliche, gewebeverträgliche Zahnwurzel. Dieser unsichtbare Unterbau besteht meist aus Titan und wird operativ in den Kieferknochen eingeschraubt, wo er einheilt. Die Zahnkrone wird auf die künstliche Zahnwurzel aufgesetzt. Sie ist fest mit dem Implantat-Körper verbunden und der sichtbare Teil. Da sie meist aus Keramik gefertigt wird, kann sie an die natürliche Farbe der umliegenden Zähne angepasst werden und sieht aus wie ein echter Zahn. Dadurch ergibt sich eine optisch ideale Lösung als Zahnersatz. Zudem sind sie stabil und halten lange.

Was ist der Unterschied zur Pflege natürlicher Zähne?

Implantate müssen die gleichen Aufgaben wie natürliche Zähne erfüllen und sitzen so fest im Kiefer wie natürliche Zahnwurzeln. Sie brauchen allerdings besondere Pflege. Das Implantat ist nämlich direkt im Knochen verankert und birgt ein gewisses Risiko für das Eindringen von Bakterien. Nach der Einheilungsphase bildet sich um das Implantat eine sogenannte bindegewebige Manschette, die nicht fest mit der Implantat-Oberfläche verbunden ist. Im Gegensatz dazu ist das Weichgewebe beim natürlichen Zahn dicht mit der Wurzeloberfläche verwachsen. Zwischen Zahnfleisch und künstlichem Zahn klafft eine klitzekleine Lücke. Sie bietet Keimen bzw. Bakterien ein Einfallstor ins Innere des Kiefers und bedarf aufmerksamer Pflege. 

Wie sieht die richtige Implantat-Pflege aus?

Die tägliche Mundhygiene ist der Schlüssel zur Pflege Ihrer Implantate. Putzen Sie Ihre Zähne zweimal täglich mit einer weichen Zahnbürste. Manche Zahnärzte raten von der Verwendung elektrischer Zahnbürsten oder Schallzahnbürsten ab. Sie sollen die Verheilung durch die Schwingungen verzögern oder Implantate lockern – wissenschaftlich belegt ist dies nicht. Auf die Zahnbürste wird am besten eine nichtabrasive Zahnpasta aufgetragen. Ideal ist eine Zahncreme mit wenigen Putzkörpern, der sogenannte RDA-Wert sollte 30 nicht übersteigen. Vergessen Sie nicht, Zahnzwischenräume ordentlich zu reinigen. Hierfür eignen sich Zahnseide speziell für Implantate, Interdentalbürsten oder Mundduschen. Eine antibakterielle Mundspüllösung ist ratsam, da sie zusätzlich Keime bekämpft.

Kann man mit Implantaten zur professionellen Zahnreinigung?

Man kann nicht nur, man sollte – und das regelmäßig. Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung (PZR) ist – neben Kontrolluntersuchungen, deren zeitlichen Rhythmus der Zahnarzt festlegt – unerlässlich. Damit können feste Plaque und harter Zahnstein entfernt werden, die sich im Laufe der Zeit an Implantaten bilden können. Ein Zahnarzt oder Dentalhygieniker kann spezielle Instrumente verwenden, um Implantate ohne Beschädigung zu reinigen. Eine PZR ist ein wichtiger Teil der Nachsorge von Implantaten. Die Kosten trägt der Patient, viele Krankenkassen beteiligen sich aber an den Kosten der Implantat-Prophylaxe.

 

Was sollte ich mit Implantaten vermeiden?

Diese Dinge sollten – neben guter Mundhygiene und Zahnarztbesuchen – beachtet werden:

  1. Harte Nahrungsmittel und schlechte Gewohnheiten, wie das Kauen auf Eis oder das Öffnen von Verpackungen mit den Zähnen, können Implantate beschädigen. 
  2. Man sollte wachsam sein und auf Anzeichen wie Schmerzen, Schwellungen oder Lockerungen des Implantats sofort reagieren. Wer solche Symptome bemerkt, sollte umgehend einen Zahnarzt konsultieren. 
  3. Rauchen kann den Heilungsprozess nach der Implantation stören und das Risiko von Problemen mit einem Implantat erhöhen. Um Zahnimplantate zu schützen, sollte man das Rauchen vermeiden oder umgehend aufgeben.
  4. Alkohol sollte ebenfalls vermieden werden, vor allem nach einer Operation. Die Inhaltsstoffe können Infektionen begünstigen oder Nachblutungen auslösen. Zudem beeinträchtigen sie die Kräfte, die der Körper braucht, um Implantate einheilen zu lassen.

 

Was tun, wenn sich ein Implantat entzündet?

Der Beginn einer Entzündung um ein Implantat herum ist in der Regel eher unauffällig. Zwar kann der Fachmann eine Rötung oder eine Schwellung feststellen, es kann auch zu einer Blutung beim Zähneputzen kommen. Bis eine Entzündung symptomatisch wird, sich also in Schmerzen, Schwellung und Rötung äußert, kann geraume Zeit vergehen. Wer zu spät reagiert, riskiert, dass aus einer Zahnfleischentzündung (Gingivitis) eine Zahnbettentzündung (Periimplantitis) wird – ähnlich wie bei einer Parodontitis. Diese Entzündung kann sich deutlich schneller ausbreiten als am natürlichen Zahn. Die Folge ist der Abbau des benachbarten Kieferknochens oder der Verlust des Implantats.

Fazit

Die richtige Implantat-Pflege ist entscheidend für deren Langlebigkeit und Funktion. Durch eine gute Mundhygiene, regelmäßige professionelle Zahnreinigungen, das Vermeiden bestimmter Lebensmittel und schlechter Angewohnheiten, das Beachten von Warnzeichen und der Verzicht auf Rauchen und Alkohol stellen ein gesundes, schönes und langfristiges Lächeln sicher. Sorgen Sie sich gut um Ihre Implantate, und sie werden gut für Sie sorgen!

 

Quellen:

  • Das Gesundheitsportal medondo.health
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